Neststandorte, Nestformen, Besonderheiten

 

Zum vergrößern der einzelnen Bilder klicken Sie bitte auf das jeweilige Bild.

Dieses Bild erscheint im Großformat in einem gesonderten Fenster.

 


In einem hohlen Baum

Als natürlichen Neststandort eines Hornissenvolkes dienen u.a. hohle Bäume an Waldlichtungen, Parklandschaften und Streuobstwiesen.

Hier hatte sich ein Hornissenvolk an einem Waldweg eingenistet. Es war Ende September und Abflug der Geschlechtstiere. Zum Aufnahmezeitpunkt befanden sich Arbeiterinnen und abfliegende Geschlechtstiere auf der Außenhülle.

Um das Hornissenvolk nicht unnötig zu Beunruhigen wurde der Weg für Passanten gesperrt.


In einem Jagdansitz

Hornissenvolk in einem Jagdansitz (Hochsitz).

Dieses voll ausgebildete Hornissennest wurde zur Jagdzeit im September vom Jagdpächter entdeckt, als er den Ansitz nutzen wollte. Jedoch wurde er beim Besteigen der Leiter von den Verteidigungstieren an der Nutzung des Hochsitzes gehindert.

Nach eingehender Beratung konnte das Nest bis zum Saisonende am Standort verbleiben.


Unter einem Jagdansitz

Ausgewachsenes und leerstehendes Hornissennest unter einem Jagdansitz Anfang November.

Trotz Hornissennest wurde der Hochsitz weiterhin vom Jagdpächter genutzt. Natürlich war dessen Verhalten sehr respektvoll und umsichtig.

Ein schwarzer Lappen verhinderte Flugverkehr in Richtung Aufstiegleiter. Im Saisonverlauf kam es zu keinerlei Konfrontationen mit dem Jagdpächter.


In einem Falkennistkasten

Ein Falkennistkasten diente diesem Hornissennest als Nistplatz. Der Nistkasten befindet sich in einem Wasserturm in 36 Meter Höhe.

Wenn man auf Bild 1 die obere rechte Ecke betrachtet, kann man ein Altnest vom Vorjahr entdecken. Somit war der Nistkasten in zwei Jahren mit Hornissenvölkern besetzt.


In einer Gartenhütte

Anfang Juli entdeckte ein Gartenbesitzer das Hornissennest in seinem Geräteschuppen einer Schrebergartenkolonie. Während der Beratung vor Ort wurden seine Gartengeräte im Nestbereich entnommen. Begeistert von seinen "Untermietern", schickte mir der Gartenbesitzer die Aufnahme, des am Ende der Saison (Bild 2) ausgewachsenen Hornissennestes. Mit einem Schreiben bekundete er nochmals die Harmlosigkeit der Hornissen und das es zu keinerlei Konfrontationen beim Betreten der Hütte kam.


In einem Kindergarten

Im Hohlraum einer Zwischendecke in einem Kindergarten hatte sich dieses Hornissennest angesiedelt. Die Beratung vor Ort wurde gleich als Umwelterziehung im Umgang mit Wespen und Hornissen bei den Kindern genutzt. Trotz Skepsis einiger Erzieherinnen konnte das Hornissenvolk am Standort verbleiben. Es kam zu keinerlei Problemen.


In einem Rollladenkasten

In den meisten Fällen der Hornissenberatungen handelt es sich um Rollladennester.

Sehr oft aber sind die Betroffenen bereit diese Nester zu dulden.

Allerdings wird eine Umsiedlung in einigen wenigen Ausnahmen unumgänglich sein. Hier hatten sich z.B. die Hornissen durch den unteren Rollladendeckel durchgefressen.

 

Vorbeugemöglichkeiten gegen das Durchnagen siehe auch unter Ausrüstung / Tipps+Ticks.


In einem alten Bierfass

Ein altes Bierfass wurde hier als Neststandort gewählt.
Es diente unter einer Pergola als kleine Abstellfläche für Feierlichkeiten oder einem gemütlichen Beisammensein mit der Familie.


In einer Garten-Aufbewahrungsbox

Zwischen Gartenmöbelauflagen in einer Kunststoff-Aufbewahrungsbox wurde ein Hornissennest gegründet.

Anflug zum Nest - Über die Griffschale an der Seite der Box.


 

Filialbildung:

 

Da natürliche Nisthöhlen nur noch recht selten in unserer aufgeräumten Natur vorkommen, beziehen Hornissenköniginnen im Frühjahr recht gerne bereitgestellte Vogelnistkästen. Im späteren Verlauf der Hornissennestentwicklung wird der Vogelnistkasten allerdings zu klein und bietet wenig Raum für eine  volle Entfaltung des Hornissenstaates. Bereits im Juli, wenn das Hornissenvolk auf etwa 30 Tiere angewachsen ist und aus drei bis vier Wabenetagen besteht, sind die Grenzen für ein weiteres Entfalten im Vogelnistkasten bereits erreicht.

So besteht für das Hornissenvolk nur die Möglichkeit, außen am Nistkasten weiterzubauen oder einen neuen und geräumigeren Standort zu suchen. Auf der Suche nach dem neuen Neststandort finden Erkundungsflüge in der näheren Umgebung durch Arbeiterinnen (Suchhornissen) statt.

 

Nach erfolgreicher Standortsuche werden in der neu bezogenen, größeren Nisthöhle, neue Waben gebaut. Solch ein neues Hornissen-Filialnest entsteht innerhalb weiniger Tage. Anschließend fliegen einige Arbeiterinnen in Begleitung mit der Königin zu dem neu gegründeten Nest.

 

Dieser Vorgang wird "Filialbildung" genannt. Zwischen dem neuen und dem alten Nest entsteht nun ein regelrechter Pendelverkehr. Die Brut im Stammnest schlüpft nach und nach, und die entwickelten Hornissen fliegen von hier ebenfalls zum neuen Standort. Dabei stirbt das "Stammnest" aus.


 

Filialnester


 

An einer Gardinenstange

Nicht schlecht staunte eine Familie im 1. OG ihres Reihenhauses, als sich im freistehenden Zimmer ihrer umgezogenen Tochter, plötzlich ein Hornissennest an der Gardinenstange befand. Als Einflug wurde das zur Lüftung gekippte Fenster genutzt.

Auf den Waben, die innerhalb von wenigen Tagen entstanden, befanden sich einige Arbeiterinnen. Die Königin war noch nicht zu entdecken. Nach der Beratung erklärten sich die Wohnungseigentümer bereit, das Hornissennest bis zum Einzug des kompletten Volkes, zu dulden.

Etwa vier Wochen später, befanden sich die Königin und deren Volk, sowie Eier und Puppen der verschiedenen Stadien auf den Waben, des mittlerweile gewachsenen Hornissennestes.

Das Volk konnte jetzt ohne Probleme umgesiedelt werden.


 

An einer Fensterecke

Dieses Filialnest entstand im Lagerraum einer Computerfirma im 6. OG. eines Bürohauses.

Da der Firmeninhaber nicht bereit war, bis zum Ende der Filialbildung zu warten, mussten die Tiere sowie das begonnene Nest entfernt werden. Hierzu wurde das gekippte Fenster und somit der Einflug  verschlossen. Die Hornissenarbeiterinnen wurden abgefangen und der Wabenbau entfernt.

Vor dem Gebäude wurden die Tiere wieder freigelassen. Trotz intensiver Suche, wurde der Neststandort des Hornissenvolkes nicht gefunden.