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Sendung vom 28. Juni 2003

Wespen- und Hornissen-Hotline



Umsiedlung eines Wespenvolkes
Es ist Sommer, die Sonne scheint, Zeit für den Biergarten, ein Essen auf der Terrasse oder ein Picknick im Freien. Doch kaum hat man sein Essen vor sich stehen, sind sie schon da - die Wespen. Plagegeister, die um unser Essen schwirren, denn Fleisch und Zucker stehen auf ihrem Speiseplan. Vor allem im Spätsommer, wenn das Wespenvolk wächst und die Nahrungsvorräte in der Natur nicht mehr reichen.

Ein wenig von unseren Nahrungsmitteln abzugeben, wäre kein Problem, doch viele Menschen reagieren panisch und schlagen um sich. Dadurch fühlt sich die Wespe bedroht und sticht zu. Deshalb in solchen Fällen Ruhe bewahren, dann fliegen die Tiere meist schnell von alleine wieder davon.

Anders, wenn man ein Wespennest am Haus entdeckt. Hier hilft kein Abwarten, sondern Rat und Tat sind gefragt. Wespen sind staatenbildende Insekten, die im Laufe des Sommers ein Nest bauen, in dem die Königin ihre Eier legt. Oftmals suchen sich die Tiere Brutstätten in Rollladenkästen, unter dem Dachfirst oder in Gartenschuppen.


Rat und Tat bei Problemen mit Wespen und Hornissen

In solch einem Fall kann man die Wespen- und Hornissenhotline des Kreises Offenbach anrufen. Dort bieten zwei Mitarbeiterinnen zunächst telefonisch, bei Bedarf aber auch vor Ort ihre Hilfe an. Anhand der Form, Farbe und Anbringung des Nestes können sie die Wespenart bestimmen. Ein wichtiges Kriterium für das weitere Vorgehen, denn lediglich zwei der elf mitteleuropäischen Wespenarten können dem Menschen lästig werden.

Dabei handelt es sich um die beiden häufigsten Arten: die "Deutsche Wespe" und die "Gemeine Wespe". Nur sie bevorzugen unsere Lebensmittel und stechen manchmal zu. Ihre Nester sind meist in Hohlräumen oder Isolierungen versteckt und schwer zugänglich. Deshalb ist hier oftmals die Abtötung des ganzen Volkes unumgänglich. In solchen Fällen vermitteln die Mitarbeiter der Wespen- und Hornissenhotline Experten.


Harmlose Wespenarten

Oftmals handelt es sich jedoch um Nester der anderen harmlosen Wespenarten. Sie sind gut sichtbar und hängen frei. Da die friedlichen Arten dem Menschen ausweichen, können Ihre Nester nach einer Beratung meist dort bleiben, wo sie sind. Das gilt auch für die Hornisse, die größte heimische Wespenart. Entgegen dem hartnäckigen Gerücht, Hornissen seien aggressiv und schon drei Stiche könnten tödlich sein, sind auch sie äußerst friedlich und ihre Stiche nicht gefährlicher als die von Bienen und anderen Wespenarten.

Aufgrund des Verlustes ihrer natürlichen Lebensräume und der Vernichtungswut des Menschen wurden sie immer seltener und stehen sogar seit 1984 auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten. Sie dürfen also weder gefangen, geschweige denn getötet werden.

Nur in Ausnahmefällen - das gilt auch für die andere harmlose Wespenarten - werden die Nester der Hornissen umgesiedelt. Zum Beispiel, wenn sie an ungünstigen Stellen hängen, wie etwa in einem Durchgang, vorm Fenster des Kinderzimmers oder in der Nähe von Allergikern. Denn bei ständigen Störungen direkt am Nest, könnten auch diese Tiere stechen.


Umsiedlung der Nester

Für die Umsiedlung der Völker vermittelt die Wespen- und Hornissenhotline oftmals den Feuerwehrmann und Hornissenexperten Peter Tauchert. 1999 erhielt er für seine ehrenamtlichen Umsiedlungsaktionen sogar dem Umweltpreis des Kreises Offenbach. Peter Tauchert hat die nötige Ausrüstung und das Fachwissen, um die Nester unbeschädigt zu entfernen und an geeigneter Stelle, meist am Waldrand, in einem Brutkasten wieder aufzuhängen. Dazu muss er zunächst die Wächtertiere einfangen, die das Nest und die Königin beschützen. Anschließend wird das ganze Nest oder die einzelnen Waben abgenommen und in dem späteren Brutkasten verstaut. An dem neuen Heimatort werden die Tiere zurück in ihr Nest gesetzt und haben sich meist nach kurzer Zeit an die neue Umgebung gewöhnt.

In den meisten Fällen können die Nester aber vor Ort bleiben. Zumal es sich immer nur um ein Zusammenleben für einen Sommer handelt. Im Spätsommer verlassen alle Wespenarten ihre Nester. Das Volk stirbt und nur die neue Königin überwintert. Sie kommt nie ins gleiche Nest zurück, sondern sucht sich immer einen neuen Unterschlupf.
Eigentlich kann jeder Gartenbesitzer froh sein, wenn sich ein Wespenvolk für sein Eigenheim entschieden hat, denn die Wespen sind effektive ideale Schädlingsbekämpfer - ein Hornissenvolk vertilgt etwa ein halbes Kilo Insekten am Tag!
    Wespen- und Hornissenhotline - Kreis Offenbach
    Petra Maurer (Umweltberaterin): 0 60 74/81 80 41 30
    Internet: www.kreis-offenbach.de
    E-Mail: info@kreis-offenbach.de


    Beraternetzwerk:
    • Stadt Rodgau - Peter Tauchert: 0 172/9 65 91 98

    • Stadt Offenbach - Herr Weyh: 0 69/80 65 27 60

    • Stadt Dreieich - Herr Wissner: 0 61 03/60 14 77
    • Stadt Egelsbach - Herr Höher: 0 61 03/40 51 44
    • Stadt Langen - Frau Trinkaus: 0 61 03/20 31 96
    • Stadt Neu-Isenburg - Herr Schönegge: 0 61 02/24 17 64