19. August 2003

 

Vermeintliches Hornissennest entpuppt sich zu "Ringelnden" Hornissen.

 

Unter Ringeln versteht man, das von der Hornisse, mit den Mandibeln vorgenommene Aufbeißen der Rinde. Gerade an jungen Ästen von Gehölzen, werden die unter der Rinde verlaufenden Saftbahnen angezapft. Am auslaufenden Pflanzensaft stillt die Hornisse ihr Verlangen auf kohlehydrathaltige Säfte.

Besonders im Spätsommer und Herbst, wenn andere Saftquellen langsam versiegen,  werden gerne die Saftbahnen von Gehölzen angezapft.

Die Rindenverletzungen verwachsen wieder und hinterlassen keinen bleibenden Schaden an der Pflanze.

 

Nun mehren sich zeitweise die Anrufe bei den Wespenberatern. Die Anrufer behaupten, dass sich ein Hornissennest z.B. im Flieder oder wie hier, in einem Apfelbaum, befindet. Beim genaueren hinschauen allerdings, erkennt man jedoch, dass sich Hornissenarbeiterinnen an ihrer "natürlichen Tankstelle" mit "Flugbenzin" versorgen.

Andere Insekten nehmen ebenfalls gerne den kohlehydrathaltigen Saft auf. Die Saftquelle wird dadurch auch von den Hornissen regelmäßig als Jagdziel patrouilliert.

 

Auf Bild 1 kann man deutlich hinter der Hornisse eine Fliege erkennen, die auf das Freiwerden der Saftquelle wartet. Wird sie zu unvorsichtig, endet die Fliege als Beute im Hornissennest.