Auf dem Balkon von Matthias Schmid hat sich
direkt unter einem Stuhl aus Kunststoff die Königin einer sächsischen
Wespe angesiedelt.
Da der Standort von der Wespenkönigin
ziemlich schlecht gewählt wurde, galt es für Matthias Schmid zu
überlegen, welche Möglichkeiten man hat, ohne das Wespennest zu
zerstören.
Matthias Schmid entschied sich dafür, den
Balkon mit der sächsischen Wespe zu teilen und die Entwicklung des
Nestes zu beobachten. Hierzu wurde der Gartenstuhl samt dem Nest in die
äußerste Ecke des Balkons gestellt.
So ist gewährleistet, dass Familie
Schmid ebenfalls ungestört den Balkon nutzen kann.
Als Insektenvertilger werden die "Untermieter"
den Balkon von Stechmücken und Fliegen frei halten, wenn Familie Schmid
am Kaffeetisch sitzen wird. Die sächsische Wespe jedenfalls wird nicht
am Tisch erscheinen.
19. Mai 2011
Erste Arbeiterinnen
Seit dem 11. Mai versorgen Arbeiterinnen das
Nest der sächsischen Wespe, unter dem Balkonstuhl von Matthias Schmid.
Das Nest wächst jetzt Zusehens. Immer wieder
wird neues Baumaterial an der Außenhülle verarbeitet. Im Nestinneren
wird wiederum Nesthülle abgetragen, um mit dem frei gewordenen
"Rohstoff" neue Wabenzellen anzulegen.
Auf Bild 3 kann man über die abgetragene
Hülle die weit entwickelten Wespenlarven erkennen.
Die Saison ist für die sächsische Wespe sehr
kurz...
So muss der Staat noch ordentlich wachsen,
damit bereits im Juli die ersten Jungköniginnen und Männchen schlüpfen
können.
26. Mai 2011
Das Nest unter dem Balkonstuhl wird erweitert
Jetzt muss das Nest vergrößert werden.
Bereits Ende Juni sollen hier zwischen 150
und 300 Wespen wohnen, die Larven versorgen und später die jungen
Königinnen und Männchen heranziehen.
Ein ordentlicher Arbeitsaufwand für die
sächsische Wespe, die nur "100 Tage", von der Nestgründung bis zum
Untergang, Zeit hat einen kompletten Staat zu errichten.
08. - 15.
Juni 2011
Das gewachsene Nest unter dem Stuhl
08.06.11 |
15.06.11 |
15.06.11 |
Das Nest ist weiter gewachsen.
Der Stuhl wurde mit Steinen gegen
verrutschen fixiert, um auch mal einem stürmischen Windstoß auf dem
Balkon stand zu halten.
Unter dem Wespennest steht ein alter Teller,
der den Abfall des Nestes auffängt und später das intensive
"Saubermachen" der Fliesen erspart.
Die schwarzen Krümel auf dem Teller
verraten, welche Vielzahl an Insekten von den Wespen erbeutet wurden.
Jeder einzelne Krümel ist ein Stück Chitinpanzer einer Fliege, ein
Stechmückenbein, ein Flügel einer erbeuteten Schwebfliege usw. Die "Schädlingsbekämpfung"
rund um den Nestbereich ist in vollem Gange.
28. Juni 2011
Ein Nest voller Arbeiterinnen
Versorgungsflüge, Nestbau, Larvenpflege...
Die Arbeiterinnen haben jetzt viele Aufgaben
zu erledigen. Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang herrscht Flugverkehr
am Nest unter dem Balkonstuhl.
04. - 06.
Juli 2011
Die ersten Königinnen
Umsorgt von den Arbeiterinnen lassen sich
die ersten neuen Königinnen auf der Nesthülle blicken.
Das Erscheinen der ersten Geschlechtstiere
kündigt bereits die Absterbephase im Nest der sächsischen Wespe an.
16. Juli 2011
Abflug der Jungköniginnen
Auf der Nesthülle versammeln sich jetzt
täglich die großen, jungen Königinnen und die Männchen (Drohnen)
mit ihren gebogenen, langen Fühlern.
Die wenigen Arbeiterinnen, die mit Nahrung
auf dem Nest landen, werden regelrecht überfallen und nach Futter
angebettelt.
Von den Männchen befruchtet, fliegen die
neuen Königinnen nach und nach ab und begeben sich auf die Reise in eine
ungewisse Zukunft. Die Männchen und Arbeiterinnen sterben nach kurzer
Zeit.
Nur wenigen der hervorgebrachten Königinnen wird
es im nächsten Jahr gelingen, ein Nest zu gründen und einen gesamten Staat
mit Nachkommen hervorzubringen.
Vielleicht
gerät dabei auch eine Königin in den Lebensbereich von verständnisvollen
Menschen wie es bei Familie Schmid in der Saison 2011 der Fall war.
Mit etwas Skepsis entschloss sich Familie
Schmid im Mai, ihren Balkonstuhl den Wespen zu überlassen und den Balkon
mit den Wespen zu teilen ...
... An den Worten "Seit
dem 20.7. ist fast nichts mehr los. Was wir ziemlich schade finden..."
kann
man nach fast drei Monaten erkennen, dass das Zusammenleben mit den
Wespen ohne Probleme ablief und man sogar Gefallen an den "Sommergästen"
und den interessanten Beobachtungen
gefunden hatte.
Vielen
Dank liebe Familie Schmid, für die schöne Bilderserie, durch den
"100tägigen Sommer" der sächsischen Wespe und die positiven
Erfahrungsberichte.
Matthias Schmid © 2011
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