Mittlere Wespe (Dolichovespula media)

09. Juni 2010

 

Nest der Mittleren Wespe an einem Spielgerät im Kindergarten - Umsiedelung

 

"An der Rutsche in unserem Kindergarten befindet sich ein Wespennest"...

Nach diesem Anruf stellet sich bei der Beratung vor Ort heraus, dass hier eine mittlere Wespe ihren Staat gegründet hatte.

Etwa 4-6 Wochen war das Nest niemandem aufgefallen. Die Kindergartenkinder nutzten täglich die Rutsche, ohne dass jemand gestochen wurde.

 

Da das Nest bereits einige Arbeiterinnen beherbergte, war für die Zukunft nicht auszuschließen, dass es bald zur Verteidigung des Nestes kommen würde. Entweder man hätte das Spielgerät sperren müssen oder das Nest wird umgesiedelt. Die zweite Möglichkeit wurde natürlich von der Leiterin des Kindergartens begrüßt...

 


09.06.10

 

Standort des etwa Mandarinengroßen Wespennestes:
Am Dach des Spielgerätes im Kindergarten

 

Zur Umsiedelung wurde das kleine Wespennest einfach in einen kleinen Plastikeimer gesetzt. Im Nestinneren befinden sich etwa 8 Arbeiterinnen und die Königin.
Da ich mir meine Umsiedelungskästen für den weiteren Verlauf der Saison aufheben möchte, habe ich das kleine Nest in einen Schwegler Vogelnistkasten umgesiedelt, der bei mir im garten hängt.
 
Zur Umsiedelung ging ich hier folgendermaßen vor:
- Die Tiere im kleinen Transportmittel (Plastikeimer 0,5 l) wurden mit Kohlensäure (CO2) betäubt.
- Die kleine Wabe wird in den Vogelnistkasten mit Heißkleber oben, im kasteninneren befestigt.
- Die betäubten Wespen werden auf den Kastenboden gelegt und der Nistkasten wird mit dem Frontdeckel verschlossen. Das Einflugloch ist mit Papier ebenfalls verschlossen.
- Nach etwa 2 Stunden wird vorsichtig die Frontklappe des Nistkastens entfernt.

Auf den Bildern (entstanden direkt nach dem Öffnen der Frontklappe) sieht man, dass sich die Wespen einschließlich der Königin auf der Wabe befinden. Sie haben die "Narkose" gut überstanden. Bei der CO2 Methode gibt es zwei Meinungen. Zum wird behauptet, dass den Tieren die Betäubung mit Kohlensäure nichts ausmacht. Die andere Meinung ist, dass durch die Kohlensäurebetäubung die Spermien im Spermareservoir  der Königin abgetötet werden und das Nest "Drohnenbrütig" wird.
 
Was sich nun bewahrheitet, wird sich im weiteren Entwicklungsverlauf dieses Nestes herausstellen und hier berichtet...

 


13.06.10
 

Vier Tage sind seit der Umsiedelung ist vergangen.
Das Nest wird von den Arbeiterinnen versorgt. Die Nesthülle wird jetzt nach und nach ersetzt und es scheint, dass die Umsiedelung soweit erfolgreich war.
Auf der Wabe ist sehr schön die Königin zu erkennen, die sich noch nicht einmal vom Blitzlicht abhalten lässt, den "Toilettengang" zu beenden.