Beobachtungen rund um die Wildbienennisthilfe

16. März 2008
 
Erste Lebenszeichen an der Wildbienennisthilfe
Schlupf eiens Wildbienenmaennchens animiert
 

Beobachten Sie ein Wildbienenmännchen beim Schlüpfen aus der Brutröhre.
Animierte GIF Datei

Bei doch schon einmal 15 Grad in diesem Frühjahr, wagen es die ersten Wildbienenmännchen, ihre geschützte Brutröhre zu verlassen um in der Nähe auf die nachfolgenden Weibchen zu warten.

 

 
Während bei mir noch die ersten Männchen aus der Brutröhre schlüpfen, ist im weiter südlich gelegenen Hessen, bei Hans Bugert, die Saison bereits weiter fortgeschritten. Hier kommt es schon zu den ersten Kopulationen, die für den Fortbestand 2009 sorgen werden.

 

Aufnahmen:
Hans Bugert © 2008

 


 

Es ist schon wirklich interessant und manchmal auch amüsant, Wildbienen zu beobachten.

Allerdings häufen sich jetzt wieder die Anrufe bei den Beratern um Tipps und Ratschläge für Verhaltensweise mit den Tieren oder gar Ratschläge zu bekommen, um mit chemischen Mitteln Abhilfe zu schaffen.

  • Wildbienen sind solitär lebende Insekten, bilden also nicht wie ihre Verwandten, die Honigbienen, große Staaten.

  • Wildbienen sind sehr scheu und flüchten bei der kleinsten Störung.

  • Wildbienen bestäuben schon im zeitigen Frühjahr viele Pflanzen und sind somit sehr nützlich.

  • An geeigneten Brutstätten (Sandboden, hohlen Pflanzenstängeln, Mauerlöchern) kann es im Frühjahr schon einmal vermehrt zu Flugverkehr kommen.
    Hier hauptsächlich, wenn die Männchen, die als erstes die Brutröhre verlassen und um die Nistplätze fliegen, in Erwartung auf die schlüpfenden Weibchen.

  • Dieser ganze Spuk dauert etwa 3 Wochen. Dann sind die Männchen verschwunden und die Weibchen fliegen vereinzelt um die angelegten Kammern in den Brutröhren mit Pollen und einem Ei zu versehen. Ganze 4 Wochen dauert die Eiablage und das Sammeln von Pollen. Hierbei leisten gerade die Wildbienen beachtliches in der Bestäubung von Obstbäumen. Anfang Mai ist ist der Spuk zu Ende und um den Brutplatz der Wildbienen ist Ruhe eingekehrt.

  • Jeder Besitzer eines Gartens sollte damit rechnen, dass es hier ab dem Frühjahr zu Insektenflug kommt. Deshalb bleibt hier nur zu wünschen, dass neben der Vielzahl von Blumen auch die dazugehörigen "Nutzer" geduldet werden und man den kleinen "Frühlingsboten" eine Möglichkeit zum Überleben gibt.

Ach übrigens, ein Gifteinsatz gegen diese harmlosen und nützlichen Insekten, sofern wirklich ein solcher Gedanke besteht, ist wesentlich gefährlicher, als die Duldung einer Wildbienenkolonie.
Warum? Schauen sie doch einmal unter Insektenkiller Pyrethroide - die verharmloste Gefahr!