Beobachtung
beim Anlegen einer Brutröhre |
09. Mai 2006
Entdecken der blauen Holzbiene
Während einer Entdeckungstour durch meinen
Garten und beim Beobachten der sächsischen Wespe im Hornissennistkasten
brummte es laut über meinem Kopf. Als erstes dachte ich dabei an
eine Hornissenkönigin, die ich bis jetzt noch nicht entdecken konnte.
Aber es war etwas schwarzes, daumendickes und flog um den alten
Apfelbaum im Garten. Ich dachte zuerst an eine Hummelkönigin, doch beim
näheren hinschauen entpuppte sich der "große, dicke Brummer" als
blaue Holzbiene. Bereits im März hatte ich eine die erste blaue
Holzbiene fliegen sehen. |
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Am
alten Apfelbaum, der keine zwei Meter vom Hornissennistkasten entfernt
steht, war ein dicker Ast abgestorben. An diesem hängt ein
Holzbetonnistkasten, indem wiederum ein Kleiberpaar brütet. Deshalb
hatte ich den abgestorbenen Ast zum Glück noch nicht entfernt.
Auf diesem Ast saß nun die blaue Holzbiene und knabberte mit richtig
krachenden Geräuschen an der Rinde. |
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Während der Aufnahmen kam eine zweite
Holzbiene angeflogen, die punktgenau die Stelle am morschen Ast anflog,
an dem bereits vor langen Zeit ein anderer Ast abgesägt wurde. Hier
befand sich ein Loch indem die Biene gleich verschwand. |
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Aus dem inneren heraus hörte man knackende
Geräusche. Immer wieder erschien die die Biene am Einschlupf, um die
abgenagten Holzspäne nach außen zu befördern. Nun konnte ich mir auch
die Holzspäne auf dem Boden rund um den Apfelbaum erklären, die ich
bereits am Vortag entdeckt hatte aber nichts damit anfangen konnte. |
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Ab und zu schaut mal die Holzbiene aus ihrer
Behausung um im nächsten Augenblick wieder darin zu verschwinden. |
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Nun wird eine Runde rund um den Apfelbaum zu
gestartet. Bizarr hört sich der tiefe Brummton schon an, wenn sie einem
um den Kopf fliegt.
Kurz war der Ausflug, denn schon geht es wieder in die Brutröhre um
weiter zu arbeiten. |
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Unterdessen untersucht die zweite Holzbiene
einen neuen Standort auch hier wird mit den Mandibeln an der Rinde
geknabbert.
So werden von ihr viele Stellen am alten Ast
untersucht und angeknabbert.
Bei einem Erkundungsflug gerät die zweite Biene auch an den Einschlupf
der ersten Holzbiene. Gleich kommt diese wütend aus ihrer Behausung, um
diese zu verteidigen. Ein richtiges Spektakel beginnt, als nun auch noch
eine dritte Holzbiene um den Apfelbaum kreist.
Nach einem kleinen Gerangel in der Luft verschwindet die erste Biene in
ihrer Brutröhre. Die zweite Holzbiene landet und sucht wieder nach einer
geeigneten Stelle für die Brutröhre und die dritte Holzbiene entfernt
sich und fliegt davon.
Durch diese Beobachtung kam für mich die Überlegung, einmal mit einem
Akkubohrer und einem 10er Bohrer Löcher in den morschen Ast zu bohren.
Schnell setzte ich die Überlegung in die Tat um und bohrte fünf Löcher
in den Ast.
Es dauerte keine zwei Minuten, als die zweite Holzbiene, schon ein
Bohrloch untersucht und einschlüpft. |
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Das von mir angelegte Bohrloch wird sofort
angenommen. Die zweite Holzbiene hat nun auch eine Behausung und ist
auch gleich mit dem "Innenausbau" beschäftigt.
Als ich eine Stunde später weitere Beobachtungen machen will, sind zu
meinem Erstaunen insgesamt drei neu angelegte Bohrlöcher mit blauen
Holzbienen besetzt. Somit befinden sich jetzt vier blaue Holzbienen in
Brutröhren am Apfelbaum. Jede hat eine Brutröhre und es gibt kein
Gerangel mehr um einen Nistplatz. |
Den
morschen Ast werde ich mir natürlich auch in Zukunft erhalten um
vielleicht auch im nächsten Jahr schöne Beobachtungen mit blauen
Holzbienen zu machen.
Interessant finde ich die Lebensweise der blauen Holzbiene, die sie im
Anschluss im Steckbrief nachlesen können. |
Zum
Steckbrief der blauen Holzbiene
(Xylocopa violacea)
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