Dieses Mal ging die Reise, von Silke und Stefan nach Österreich.
Reisebericht:
Wir haben in diesem Jahr viele neue Wespenarten kennen
gelernt, die meisten während unseres Kurzurlaubes in Österreich.
Die Wespen haben uns nicht gestochen und wir haben sie in
Ruhe gelassen (was allerdings umgekehrt nicht immer der Fall war!)
Wir haben bei unseren diesjährigen Wespenbegegnungen
festgestellt, dass sich die Faltenwespen grundsätzlich in 3 Kategorien
einteilen lassen.
Das sind zum einem die sehr
"friedliebende und geselligen Wespen", dann gibt es
"gemeine Diebeswespen" und
letztendlich "Kampfwespen".
Dann noch die "Mischarten"
bzw. Sonderlinge.
Kampfwespen:
Sind nicht nur mit einem Stachel und scharfen
Schneidwerkzeugen bewaffnet, sie lassen sich auch auf einen aktiven
Kampf mit den Waffen von Menschen ein.
Genannt sei in diesem Zusammenhang die von uns auf "Samuraiwespe"
getaufte Art, die selbst vor scharfen Schweizer Messern nicht zurück
schreckt.
Unter Kampfwespe würden wir auch die achtbeinige
Wespe einordnen, die das Wespennest auf unseren Fotos bewacht. Deren
Waffen haben wir zwar nicht gesehen, aber wir sind uns sicher, bei einem
Annäherungsversuch an das Nest hätte sie einen Angriff gestartet! ;-)
Weiteren Kampfwespen sind wir "Gott
sei Dank" in diesem Sommer nicht begegnet.
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Kampfwespen - Bestimmung:
Samuraiwespe = Gemeine Wespe
"Achtbeinige Wespe" = Spinne auf dem Nest der
Sächsischen Wespe
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Die nächste, ebenfalls nicht ganz so nette
Wespenkategorie sind die
Gemeinen Diebeswespen:
Für die Apfel-, Himbeer- und die
Heidelbeerwespen, die in diese Kategorie fallen,
hatten wir ja noch Verständnis. Es handelte sich bei den Streitobjekten
um "freizugängliches" Obst im Wald, was ja sozusagen allen gehört, unter
anderem auch den Wespen. Wir hätten das natürlich auch gern gegessen,
aber der Klügere gibt eben nach.
Aber dann war auch allerlei Diebesgesindel unterwegs, das
noch nicht einmal vor Privateigentum zurück schreckte. Auch da muss man
unterscheiden!
Fangen wir mit der schlimmsten Art an, der
Apfelstrudelwespe. Sie wartet geduldig bis die
Äpfel gepflückt und verarbeitet und lecker angerichtet auf dem Teller
liegen. Und dann schlägt ihre große Stunde. Das merkwürdige an
Apfelstrudelwespen ist, dass sie um so mehr werden, je weniger
Apfelstrudel es gibt. Also je weiter die Mahlzeit fortschreitet und der
Apfelstrudel schwindet, um so häufiger kommen die Wespen. Eigentlich
unlogisch, aber wir konnten das beobachten.
Nicht ganz so schlimm ist die
Gewöhnliche Apfelwespe. Die verzehrt das
Obst wenigstens roh und erspart somit den Menschen unnötige
Verarbeitungsschritte. Allerdings hat auch sie Null Respekt vor privatem
Eigentum!
Und dann gibt es noch Obstwespen,
die durch die moderne Lebensmittelchemie ihren ursprünglichen
Geschmackssinn völlig verloren haben.
Die stürzen sich nicht auf das schöne Obst, das überall
an den Bäumen hängt, sondern ernähren sich von Gummifrüchten.
Die angenehmsten unter den Diebeswepen sind ohne Zweifel
die Recyclingwespen.
Die vergreifen sich zwar auch an privatem Eigentum, aber
nur solchem, das bereits zu Abfall geworden ist. Genannt seien in diesem
Zusammenhang die Melonenschalenwespe und die
Pizzarandwespe.
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Diebeswespen
- Bestimmung:
Apfelgriebswespe = Gemeine Wespe
Heidelbeerwespe = Deutsche Wespe
Himbeerwespe = Gemeine Wespe
Apfelstrudelwespe = Gemeine Wespe
Apfelwespe = Gemeine Wespe
FalschesObstWespe = Gemeine Wespe
Melonenschalenwespe = Gemeine Wespe
Pizzarandwespe = Gemeine Wespe
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Friedliche Wespen:
Die friedlichsten Wespen, denen wir in diesem Sommer
begegneten, waren aber eindeutig die Wespenvegetarier, von uns als
"Blütenwespen" bezeichnet, weil sie eben so eine blütenweiße Wespe ... ähm ... Weste haben.
Die verschmähten nicht nur die Himbeeren und Heidelbeeren am
Weg, sondern saßen meist in friedlicher Koexistenz mit möglichen
Beutetieren und anderen Wespen auf den Blüten und labten sich am
Blütennektar.
Letztendlich begegneten wir auch
noch einigen Sonderlingen, die sich schlecht in irgendwelche Schubladen einordnen
lassen:
So lernten wir z. B. eine technikinteressierte Wespe kennen.
Leider haben wir nicht in Erfahrung bringen können, ob sie sich für
Technik im Allgemeinen interessierte oder nur für Fotoapparate.
Allerdings hatten sie ein riesiges Problem mit der Größe des Apparates.
Die Wespe schaffte es noch nicht einmal den Auslöser zu bedienen.
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Sonderlinge - Bestimmung
Technikwespe = Gemeine Wespe (waren
dieselben wie die Apfelwespen)
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Dann sahen wir nachtaktive Wespen.
Auch hier sind wir uns nicht sicher, ob die Wespen tatsächlich
vergnügungssüchtig oder einfach nur mondsüchtig waren. Für letzteres
würde die Form der Lampe sprechen ...
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Sonderlinge - Bestimmung
MondsüchtigeWespe = Hornisse
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Und dann gab es noch die
grabenden Blattwespen auf
Blüten und eine als Wespen getarnte
Fliegen.
Also ein heilloses Durcheinander, das zu verstehen schon
ein Wespenexperte vonnöten ist ....
Fotoaufnahmen und Text:
Silke Scheller und Stefan Wirrer, Österreich im Juli 2015
Silke Scheller und Stefan Wirrer
© 2015
Wer sich die anderen Reiseberichte anschauen möchte:
Teil 1:
Naturerlebnisse in Costa Rica © 2014
Teil 2:
Wespenbegegnungen auf Sizilien © 2014