Wespen – Nest
Sicher haben schon viele von
euch das raspelnde Geräusch vernommen, das irgendwo von einem nahen
Brett oder Pfahl her kommen musste, aber trotz flüchtigem Hinsehen nicht
genau eruiert werden konnte.
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Wespe sammelt... |
Wer hätte im ersten Moment
denn schon vermutet, dass es wirklich von der kleinen Wespe stammt, die
dort zu sehen war und auf Distanz bewegungslos schien. Jedoch bei
genauer Untersuchung konnte man beobachten,
dass ihre Kiefer
ununterbrochen in rascher Folge sich wie eine Zange stetig auf und zu
bewegten und dabei ganz feine Fasern vom Holz loslösten:
*chasch-chasch-chasch* - das
war das gehörte Raspeln! |
... Baumaterial |
Das war die erste Phase zur
Papierherstellung um damit eine der interessantesten Behausung zu bauen,
die teilweise sehr groß und robust ausfallen kann und doch nur eine
einzige Saison lang halten muss. |
Nest |
Dieses Gebilde war nur eines
von den vielen, die im Dachstock auf dem Boden lagen. Jedoch war es als
einziges insgesamt intakt und unzerstört. Alle anderen leeren Nester
aber waren zerrissen und offen. |
Inhalt |
Die kaputten Nester boten
mir endlich die Gelegenheit, die wichtigsten Einzelteile eines
Wespennestes völlig demontiert und damit offen darzulegen, zu
fotografieren und zu dokumentieren. |
Dach |
Hier also sieht man das
eigentliche *Dach* des Nestes mit der effektiven Aufhängungs-Vorrichtung
in der Mitte, zwar für menschliche Vorstellungen erstaunlich klein und
schmal gestaltet, aber dennoch stabil genug zur Verankerung der
Wabenaufbauten. |
Wabenblock |
Wespen waren nirgendwo zu sehen aber
dennoch schien der sachte heraus gelöste Wabenblock belebt zu sein. Also
legte ich ihn vorsichtig auf den Boden und harrte der Dinge, doch diese
ließen auf sich warten. |
Wabenteil |
Also fotografierte ich in
der Zwischenzeit ein anderes Wabenteil, das auf mich wie ein
architektonisches Monument im Miniformat wirkte. |
Wabenbau |
Die absolut geniale,
sechseckige Bauweise, die eine Raumteilung ohne Platzverlust ermöglicht,
wie sie seit vielen Jahrtausenden von den Bienen und Wespen angewendet
wurde, erstaunt mich immer wieder aufs Neue! |
Bein |
Es begann auf dem Boden zu
krabbeln, denn aus dem Wabenblock
waren vorhin beim Zerlegen
etliche Teile heraus gefallen, die ich jedoch erst jetzt genauer
begutachtete. Da lag zum Beispiel das Bein einer Wespe und eine
Speckkäfer-Larve (Dermestidae) machte sich von dannen. |
Hinterleib |
Der Hinterleib einer Wespe
hatte nicht nur oben genannter Larve als Behausung gedient, es entflohen
kleine Kurzflügler (Staphylinidae)
und rote Laufmilben
(Thrombidiidae) die sofort wieder irgendwo in der Dunkelheit
verschwanden.
Alle drei sind bekannte
Bewohner von Wespennestern (selbst wenn die noch bewohnt sind), die sich
meist vom Abfall oder von anderen Kleinstlebewesen ernähren, die dort
leben. |
Die Natur kennt Recycling -
schon seit es diese Erde
gibt!
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