Wespenarten

Aufnahmen und Text von Beat aus der Schweiz.

 

Wespen - Arten

 

Von den derzeit 35 weltweit unterscheidbaren Spezies sind zwar 15 Arten in unseren Breitengraden zu finden, doch sind die wissenschaftlichen Kenntnisse dieser Taxa relativ noch sehr gering, weshalb von der Uni Bonn in Zusammenarbeit mit anderen europäischen Kooperationspartnern ein Teilprojekt über die Biogeographie und Bionomie des südwesteuropäischen Komplexes gestartet wurde.

Pollenwespe

Pollenwespe  (Ceramius lusitanicus)

Auf den ersten Blick einer Feldwespe gleichend wurde sie durch Experten jedoch als eine Pollenwespe taxiert.

 

Wegwespe

Wegwespe  (Arachnospila anceps)

Unaufhörlich feines Betasten mit den Fühlern zeigt der Wespe aus noch sicherer Distanz sämtliche Bewegungen der Gegnerin an.

Der Kampf ist blitzschnell und würde unweigerlich zu Ungunsten der Fliegerin ausfallen, wenn diese nicht im Verlaufe der Evolution eine raffinierte Abwehrstrategie entwickelt hätte. In dem Moment wo die Spinne angreift und ihr vermeintliches Opfer mit den Beinen festhält, lässt sich die Wespe zur Seite fallen, damit sie einerseits dem giftigen Biss ausweichen und gleichzeitig ihren Stachel in den ungeschützten Bauch der Achtbeinerin stoßen kann. Die nun gelähmte Spinne wird in eine geeignete Höhle geschleppt, mit Eiern belegt und eingemauert. Sie dient später dem werdenden Nachwuchs als Nahrung.

Grosse Lehmwespe

Grosse Lehmwespe  (Delta unguiculatus)

Mit einer Körperlänge von 20 – 26 mm sind die Weibchen eine außerordentlich stattliche Erscheinung und somit die größte mitteleuropäische Eumenide.

Es gibt nur eine einzige Generation pro Jahr und ihre Flugzeit erstreckt sich von Anfangs Juni bis Ende August.

 

Das sind nebst den Hornissen meine absoluten Favoriten, denn ihren eigentümlichen Körperbau finde ich einfach genial! Wenn man bedenkt, dass durch dieses winzige *Röhrchen* zwischen Brust- und Hinter-Teil die ganze komplizierte Verdauung etc. funktioniert .....

 

Im Übrigen sind das wohl die friedlichsten Wespen die ich kenne, selbst kleinen Fliegen weichen sie aus und machen auch allen andern Insekten auf den Blüten Platz

Grüne Blattwespe

Grüne Blattwespe (Rhogogaster viridis)

Dies ist eine sehr kleine Wespe, die ihrer grünen Farbe wegen nicht nur von uns Menschen recht schnell übersehen wird. Wiederum ein gutes Anschauungsbeispiel, wie geschickt die Natur ihre einzelnen Mitglieder ausstattet, damit jedes eine reelle Chance hat.

Sowohl als Beute – wie auch als Feind!

 

Ihre Larve lebt von verschiedenstem Blattmaterial. Das Fluginsekt aber ist ein ausgezeichneter Jäger der zwischen Mai und August auch in Gärten aktiv ist.

Schlupfwespe

Schlupfwespe (Netelia testacea)

Das ist eine der bekanntesten Schlupfwespen, die zwar vorwiegend an gebüschreichen Orten, Hecken, Parks und auch Gärten lebt, aber dennoch recht häufig zu sehen ist, weil sie abends gerne und oft an und in Häuser kommt. Das Fluginsekt selber ernährt sich von Nektar, ihre Larven jedoch leben parasitär hauptsächlich an und in Schmetterlingsraupen, die sie nach und nach aufzehren.

Lehmwespe

Lehmwespe (Ancistroceruns parietum)

Diese Art hier gilt als stark gefährdet!

Ihren Merkmalen nach ist das eine *richtige* Wespe, aber sie lebt solitär, bildet also keine sozialen Staaten. Ihre Nester richtet sie in alle aufgefundenen und ihrem Körperquerschnitt entsprechenden röhrenartigen Gängen an, die sie in einzelne Nistzellen unterteilt, jede jeweils hauptsächlich mit einer Raupe eines Kleinschmetterlings bestückt.

Lehmwespen sind wie die Glockenwespen keine Störenfriede an unseren Tischen, da sie nicht an irgendwelcher menschlicher Nahrung interessiert sind.

Keulhornblattwespe

Keulhornblattwespe, Familie Cimbicidae, Genus Abia

Zu erst fällt einem bei diesen Insekten, mit dem markanten gedrungenen Körper auf, dass die doch so berühmte Wespen-Taille fehlt !

Etwas ganz Spezielles haben ihre Larven entwickelt, die normalerweise rittlings an den Blatträndern zu finden sind, sich zur Ruhe jedoch unter die Blätter begeben wo sie sich spiralförmig zusammenrollen, sodass sie auf den ersten Blick wie ein kleines Schneckenhäuschen aussehen.

Werden diese Raupen angegriffen, so können sie Körperflüssigkeit ausstoßen,

die gebündelt als scharfer Strahl 10 bis 20 cm weit spritzt und das Gegenüber zumindest schlagartig ablenkt.

Goldwespe

Goldwespe (Chrysididae)

Dieses kleine Insekt ist der Feind aller solitär lebenden Bienen und Wespen, denn es legt seine Eier in deren Bruthöhlen direkt auf den Wirt oder deren Nahrung. Bei einigen Arten kann es im Junglarvenstadium zwischen dem befallenen Wirt und diesem Brutparasiten erst zu heftigen Kämpfen kommen, bevor die eingelagerten Futtervorräte verzehrt werden.

Da die Flugzeit vieler Goldwespen-Arten relativ kurz ist, haben gefährdete Wirtsinsekten ihre Nistaktivität zeitlich verlegt, um so dem Befall durch diese Schmarotzer zu entgehen.

Riesenschlupfwespe

Riesenschlupfwespe (Dolichomitus imperator)

Wo die Riesenholzwespe ist, kann auch mit dieser Wespe gerechnet werden. Denn mit dieser Dame und ihrer überlangen Legeröhre sorgt die Natur dafür, dass die Holzwespenlarven nicht allzu großen Schaden anrichten können. Mit ihren Fühlern, die sie sachte über die Rinde bewegt, vermag sie die feinsten Vibrationen der nagenden Holzschädlinge aufzuspüren und lokalisiert so diese gefräßigen Viecher. Danach sticht sie zielgenau durchs Holz in die Larve und legt ein Ei hinein. Der Rest ist dann nur noch eine Frage der Zeit.

Pflanzenwespe

Larven

Pflanzenwespe  (Argidae)

Soeben ist diese Wespe geschlüpft und nun an die Sonne gekrochen um ihre Flügel trocknen zu lassen. Treten diese hübschen, kleinen Dinger in Massen auf,

so können ihre Larven zu erheblichen Schäden in der Land- und Forstwirtschaft führen.

 

Wie das dann aussieht zeigt dieses Foto, wobei diese Larven erst wenige Tage alt sind. Insgesamt waren nur 6 solcher Nester vorhanden, doch nach einer Woche war der halbe Strauch ohne Blätter.

Kohlrübenblattwespe

Kohlrübenblattwespe (Athalia colibri)

Eine 6-8mm kleine Wespe, die mit ihrem glänzend schwarzen Kopf und Brustteil

und den durchsichtigen Flügeln über dem gelb-orangen Hinterleib recht hübsch aussieht.

Doch wer unter diesem Namen googelt, wird dieses Insekt nur als gefürchteten Schädling kennen lernen. Bauern sehen diese kleine Fliegerin gar nicht gerne, denn sie macht an den Blatträndern eine Art Tasche in die sie bis zu 300 Eier legt, aus denen bereits nach 6 Tagen die Larven schlüpfen. Anfänglich nur auf der Blattunterseite fressend, wechseln sie später an den Blattrand und führen ihr zerstörerisches Werk so radikal fort, dass nur noch die Blattrispen übrig bleiben.

Lebensgefahr !

Lebensgefahr? - ach wo!

Selbst wenn das Insekt noch größer und der Legestachel noch viel länger wäre,

vor solchen Wespen braucht nun wirklich kein Mensch Angst zu haben!

Diesen *Bohrer* gebrauchen sie nur um ihre Eier in Schmetterlings-Raupen zu legen.

Eines haben alle Schlupfwespen gemeinsam:

Des Nachts in der Nähe von Lampen lieben sie es, sich auf menschlicher Haut nieder zu lassen, sie werden richtiggehend anhänglich und bei ihrem so treuherziger Blick, werde ich regelmäßig schwach.