Wussten Sie, dass...

...in einem Wespen- und Hornissenstaat strengste Geburtenkontrolle herrscht ?  

 

 

 

 

Hornissenkönigin auf verdeckelten Wabenzellen

Die Königin eines Wespen- und Hornissenstaates ist die Gründerin, Mutter und auch das Herz eines Staates.

Die Königin ist als einzige in der Lage, befruchtete Eier zu legen.
Dem lag die Paarung mit einem Drohn, aus dem vergangenen Herbst, zugrunde. 

 

Somit entscheidet sie ganz allein, aus welchen gelegten Eiern später die Arbeiterinnen  und die zukünftigen Königinnen (befruchtete Eier), sowie die Drohnen (unbefruchtete Eier) hervorgehen.

Bei den staatenbildenden Hymenopterenarten stammen somit alle Arbeiterinnen von einer befruchteten Königin ab.

Arbeiterinnen sind genetisch Schwestern, die der Mutter dabei helfen weitere Schwestern zu produzieren.

Verschiedene Ei, Larven- und Puppenstadien im Nest der gemeinen Wespe.

Im Juli/August werden von der Königin bis zu 40 Eier pro Tag in die vorbereiteten Wabenzellen gelegt.

 

 

 

Stirbt die Königin aus welchen Gründen auch immer zu früh, so stirbt das Wespennest auch in wenigen Wochen ab.

Zwar wird die Eiablage in diesem Fall von einer oder mehreren dominierenden Arbeiterin(en) übernommen, jedoch schlüpfen aus deren unbefruchteten Eiern nur Drohnen, die zum weiteren Fortbestand des Nestes keinen Beitrag leisten werden.
Die aus dem "Drohnenbrütigen" Staat hervorgebrachten Männchen werden sich später mit Königinnen aus anderen Staaten verpaaren. So können wenigstens die Gene des Volkes weitergeben werden.

Eier in der Wabenzellen einer Hornisse

 

 Königin der mittleren Wespe auf der Wabe

 

Hornissenkönigin und Arbeiterinnen

 

 

 

 

 

Das Fortpflanzungsmonopol in einem erfolgreichen Staat obliegt also allein der Königin.

Deshalb verzichten die Arbeiterinnen auf die eigene Eiablage. Auch würde unkontrollierte Eiablage und Vermehrung, die strenge Arbeitsteilung zwischen Königin und Arbeiterinnen durcheinander bringen. Auch würde so die Leistungsfähigkeit der gesamten Kolonie gemindert werden.

Die Königin selbst steuert die ungewollte Eiablage von Arbeiterinnen durch Pheromone, die die Eierstöcke der Arbeiterinnen von der Eierproduktion abhalten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Forscher fanden heraus, dass die von Arbeiterinnen gelegten Eier kaum lebensfähig sind.
Sie sterben zu über 80% ab. Dieser Umstand löst unter den Arbeiterinnen ein Hygieneverhalten aus. Sie fressen die "faulen Eier" rasch auf.

 

Dieses, auch als Worker policing bezeichnete Verhalten, ist enorm wichtig, um im Staat die Entstehung von Seuchen zu vermeiden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bei der Zell- und Gelegekontrolle unterscheiden Arbeiterinnen also nicht unter "verbotenen" und "erlaubten" Eiern, sondern üben mit der Reinigung der Wabenzellen gleichzeitig die Geburtenkontrolle aus. Hier wird das Fortpflanzungsmonopol der Königin, durch die Arbeiterinnen im Wespen- und Hornissenstaat verteilt.