Hornissen-Umquartierung
mit einem Vogelnistkasten
27. Juli 1999
Hornissennest in einem
"Schwegler" Holzbetonnistkasten
Regen
Hornissenflugverkehr entdeckte Herr S. an seinem Meisennistkasten im Garten.
Hier hatte sich wohl ein Hornissenvolk eingenistet. Der Nistkasten befand sich
an einer Garage in ca. 1,50 Meter Höhe. Direkt unter dem Nest befand sich der
Sandkasten für die Kleinkinder der Familie S.
Bei einer
Besichtigung und Beratung vor Ort sollte das Hornissennest zwar im Garten
bleiben, aber nicht in 1,50 m Griffhöhe über dem
Sandkasten. Trotz anfänglicher Bedenken durch Frau S. entschieden wir uns für die Umquartierung des
im Meisenkasten befindlichen Hornissennestes. Die interessanten Tiere und deren
Verhalten, sowie die Hornissenberatung und das Überlassen einiger Broschüren zu
diesem Thema, waren wohl ausschlaggebend für die Entscheidung der Familie.
Selbstverständlich sicherte ich eine Betreuung bei entstehenden Fragen und
Problemen während der Saison zu. Als künftiger Standort wurde die Garage,
über dem Sandkasten, allerdings in 4 Metern Höhe ausgewählt. Um eine
Filialbildung zu vermeiden, sollte zusätzlich das Hornissennest in einen
geräumigen Hornissennistkasten eingesetzt werden. Am späten Vormittag startete
die Umquartierungsaktion.
Die folgende
Dokumentation zeigt die einzelnen Schritte des Vorhabens:
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Um
ein Abfliegen der Hornissen zu vermeiden, wurde das Einflugloch des
Nistkastens mit einem Styroporpfropf verschlossen.
Vorsicht, der Styroporpfropf
wird durch die Hornissen in etwa 1/2 Stunde zernagt. Ein Holzpfropf, der
vorher an einem leerem Nistkasten angepasst wurde, ist sicherer.
Anschließend wurde der Meisennistkasten von der ursprünglichen Halterung
entnommen und mit einem extra vorgefertigtem Drahtbügel in den
Hornissennistkasten eingehängt. Dieser hing bereits in 4 Metern Höhe für die
Umquartierung bereit. |
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Nachdem nun der Vogelnistkasten
incl. Hornissennest in den Hornissennistkasten umquartiert war, wurde der
Frontdeckel des Meisenkastens entfernt. Sofort flogen die Angriffstiere
des Hornissennestes zur Verteidigung ab und umkreisten das im
Hornissenkasten befindliche Nest. Zum besseren Auffinden des Nestes wurde
die Fronttür des Hornissenkastens erst einmal offen gelassen.
Heimkehrende Hornissen suchten natürlich nach dem Nest am Altstandort. Da
dieses nicht auffindbar war, vergrößerte sich der Radius der Suchflüge.
Fündig wurden die Tiere natürlich in 4 Metern Höhe über dem
Altstandort. Das Hornissennest wurde sofort angenommen. Am späten
Nachmittag hatte sich der ganze Umquartierungsstress gelegt und die
Hornissen flogen zielstrebig ihr umquartiertes Nest an. Nun wurde die
Fronttür des Hornissennistkastens endgültig verschlossen. |
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Am Ende der Saison, Ende Oktober
herrschte kein Flugverkehr mehr am Hornissennest. Nach dem Öffnen der
Fronttür des Hornissennistkastens wurde der Wabenbau sichtbar. Recht
gut im Meisenkasten integriert, waren die Wabenetagen erweitert. Die rote
Einrahmung zeigt die ursprüngliche Größe des Meisenkastens. Ohne
den Hornissennistkasten hätte sich das Volk nicht so schön entwickeln
können. Evtl. wäre es hier sogar zu einer "Filialbildung" gekommen. Viele Geschlechtstierzellen im unteren
Wabenbereich des Nestes
deuteten auf die gute Entwicklung des Hornissenstaates hin. |
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Hier
noch einmal das aus dem Hornissennistkasten entnommene Nest mit
Vogelkasten. Die Aufnahme verdeutlicht recht gut das Integrieren der Waben
in den Vogelkasten.
Im
übrigen kam es im Verlauf der Saison zu keinerlei Problemen mit Familie
S. Die Kinder der Familie nutzten ihren Sandkasten unter dem Hornissennest
ohne Konflikte. Die Anfänglichen Zweifel von Frau S. waren aus dem Weg
geräumt. Familie S. kaufte sich einen Hornissennistkasten um ihn an der
Garage zu befestigen. Laut Aussagen der Familie war es recht interessant
die Hornissen zu beobachten und man sehe die Sache nun mit ganz
anderen Augen. Weiterhin erhielt ein neues "Hobby", der
Hornissenschutz, Einzug in die Familie. |
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