Haus-Feldwespe (Polistes dominula)

 

 

09. September 2016

 

"Feuerwehr-Feldwespen" - Ein Feldwespennest am Feuerwehrhaus

 

Die Putzfrau hatte In der Fensterecke der Umkleideräume, am Feuerwehrhaus ein "Wespennest" entdeckt ...

Niemals kam es zu irgendwelchen Beeinträchtigungen. Weder bei den Jugendlichen der Jugendfeuerwehr noch bei den erwachsenen der Einsatzabteilung oder irgendwelchen Besuchern im Feuerwehrhaus. Fast jeden Donnerstag, zum Übungsabend, bin ich an diesem Nest vorbei gelaufen und habe es nicht gesehen oder bemerkt. Ich denke, dass nur die wenigsten Feuerwehrmitglieder von dem Nest wissen. So soll es auch bleiben ...

 

An diesem Nest ist die Absterbephase in vollem Gange.

Zahlreiche Männchen und einige Jungköniginnen sitzen auf dem Nest. Einige hochaufgedeckelte Wabezellen deuten darauf hin, dass in den nächsten Tagen noch weitere Geschlechtstiere schlüpfen werden.

Bis etwa Mitte Oktober wird das Nest verlassen sein und die befruchteten Königinnen, geschützt in einer "Wintertraube", die kalte Jahreszeit an einem sicheren Ort verbringen.

 

 


 

30. Oktober 2016

 

Sie sind noch da ...

 

Wer hätte das gedacht? - Die Feldwespen sind noch da.

 

Nach einer 3 Grad kalten Nacht und den vorangegangenen kühlen Tagen und Nächten, sitzen immer noch Feldwespen auf dem Nest.

In den Wabenzellen befinden sich keine Larven und auf der Wabe gibt es keine Arbeiterinnen mehr. Lediglich Jungköniginnen sitzen auf der alten Wabe.

Oberhalb des Feldwespennestes sitzen weitere Königinnen, zusammengekauert in einer Gruppe. Ob die Königinnen auf dem Nest überwintern werden?

 

Nächste Woche sollen die Fenster gereinigt werden ...

 


 

30. Dezember 2016

 

Anstehende Reinigungsarbeiten - Umsiedlung der Feldwespenkolonie

 

Meine letzte Tätigkeit im Jahr 2016 ...

 

Immer noch hängt die Feldwespenwabe in der Fensterecke des Feuerwehrhauses.

 

Bereits Anfang Dezember wurde ich darauf hingewiesen, dass zu Beginn des neuen Jahres die Fensterrahmen, außen am Feuerwehrhaus gereinigt werden. Die Firma würde dann das alte Nest entfernen.

Für mich ein Grund, die kleine Feldwespen-Winterkolonie zu mir nach Hause zu holen.

 

Mein Plan ist es, nach einer Frostnacht das Nest abzulösen, sodass die, vor Kälte erstarrten Feldwespen, die in ihrer Wintertraube auf der Wabe sitzen bleiben und nicht fliehen.

Mit seinen milden Temperaturen im Dezember ergab sich allerdings bis keine Gelegenheit, das Nest mitsamt der Feldwespen abzuholen.

 

Heute allerdings, bei Nachttemperaturen von minus 6 Grad und dem kalten Vormittag, bei minus 2 Grad, bietet sich die Gelegenheit, die in Winterstarre befindlichen Feldwespen samt Wabe abzunehmen und in einen Holzbeton-Hornissenkasten, an meiner Garage einzusetzen. Hier hatte bereits im Frühjahr eine Feldwespenkönigin eine Nestgründung begonnen.

 

Zur Umsiedlung halte ich den Deckel eines Schuhkartons, ausgelegt mit Küchenrollenpapier unter das Feldwespennest und löse die Wabe mit einem scharfen Messer von der Wand ab.

Die Wabe liegt nun lose auf dem Küchenpapier und die darauf befindlichen Feldwespen bleiben, wie erwartet, klamm auf der Wabe sitzen. Ein Teil der Wespen bewegt langsam, schutzsuchend, unter das abgelöste Wabenteil oder in Falten des Küchenpapiers. Eine weiteres Blatt Küchenrolle lege ich über die Wabe und fahre mit den Feldwespen nach Hause.

 

Im Hornissenkasten verstaue ich die Wabe mit etlichen Feldwespen darauf, im Hornissenkasten.

Abgefallene oder in der Küchenrolle verkrochene Feldwespen, die mittlerweile starr und unbeweglich sind, nehme ich vorsichtig mit einer Pinzette auf und platziere die Wespen unter das Wabenteil.

Wenn heute Mittag die Wintersonne den Holzbetonkasten erwärmt, werden die Feldwespen wieder ihre Schutzposition einnehmen und die Winterkolonie kann die Diapause ungestört fortsetzen.

 

Das Feldwespennest mitsamt der Überwinterungskolonie, noch an der Fensterecke, bei minus 2 Grad.

Das abgelöste Wabenteil mit einigen der bewegungslosen Wespen.

Die Insassen der kompletten Winterkolonie liegen klamm und bewegungslos auf einem Holzbrett im Nistkasten.

 

 

Über die etwa 35 klammen Feldwespen lege ich zum Schutz und zur Isolation die abgelöste Wabe. Jetzt zusätzlich, durch den Nistkasten geschützt, können die Feldwespen wieder ihre Ruheposition einnehmen und die Diapause fortsetzen ...

 

 

Ich bin schon gespannt, ob hieraus im Frühjahr, eine neue Feldwespen-Brutkolonie im Nistkasten entsteht. Ich werde ich Euch berichten ...

 

 

Aufnahmen: Peter Tauchert © 2016

 

 


 

2017

 


 

14. Januar 2017

 

Blick auf die Winterkolonie

 

Bis auf wenige Tage gestaltet sich der Januar, mit seinen Minustemperaturen, als recht frostiger Monat. Wenigstens am Nachmittag erwärmt die Wintersonne ein wenig den Holzbetonkasten an der Garagenwand.

Ein großer Teil der Feldwespen hat die liegende Wabe verlassen und sich im ganzen Kasten verteilt. Ob einzeln oder in kleinen Gruppen aufgeteilt, die Wespen befinden sich in der Winterstarre.

Im Gegensatz zu den verwandten Wespenarten werden bei den Feldwespen lediglich die Fühler an den Körper gezogen. Die Flügel und Gliedmaßen stehen in natürlicher Haltung.

 

 


 

16. März 2017

 

Frühling - Die Kolonie erwacht

 

Sonnenschein und steigende Temperaturen beleben jetzt die umgesiedelte Feldwespenkolonie.

Die Wespen sitzen auf und unter der alten Wabe und bewegen sich darauf.

 

Einige Feldwespen befinden sich an der aufgeheizten Außenwand im Kasten und sind bereits recht lebhaft. Bei der Kontrolle verlässt eine Wespe den Kasten und sitzt lange in der wärmenden Frühlingssonne.

Bleibt abzuwarten, ob aus dieser Kolonie evtl. eine oder auch mehrere Nestgründungen im Hornissenkasten hervorgehen.

 


 

01. April 2017

 

Mehrere Nestgründungen zu einer Feldwespenkolonie

 

Vor 14 Tagen erwachten die Umgesiedelten Feldwespen aus der Winterstarre und starteten erste Bewegungsflüge.

 

Nachdem mir jetzt bereits mehrere Male Nestgründungen von Feldwespen gemeldet wurden, habe ich heute einmal nachgeschaut:

Tatsächlich, aus dem am 30. Dezember 2016 umgesetzten Feldwespennest ist nun eine kleine Feldwespenkolonie geworden. An der Decke und am Scharnier des Hornissenkastens befinden sich 7 Nestgründungen. Die meisten Zellen sind bereits mit Eiern belegt.

 

Eine weitere Feldwespen-Nestgründung habe ich in meinem Hornissen-Lockkasten entdeckt, der etwa 6 Meter, von der Kolonie entfernt hängt.

 

Die "Crashumsiedlung" und damit die Rettung der Feldwespenkolonie Ende Dezember hatte sich somit wirklich gelohnt.

 

 


 

01. Juni 2017

 

Zwei Feldwespennester

 

Aus den vielen kleinen Feldwespennestgründungen sind mittlerweile zwei größere Waben besiedelt.

Beide Nester sind in den letzten zwei Monaten ordentlich gewachsen und werden von 16-18 Königinnen besetzt.

In den verdeckelten Zellen reifen die ersten Arbeiterinnen heran.

 

Es ist schön, wenn an den sonnigen Tagen die Feldwespen zur Nestversorgung an- oder abfliegen. Hierbei kann man die langen, herabhängenden Beine erkennen.

 

 

 

Auch im Lockkasten gibt es die einzelne Königin noch.

Sie hat vor einiger Zeit eine Nachbarin bekommen. Eine Gemeine Wespe (Vespula vulgaris) hat hier ebenfalls ihr Nest gegründet.

Seit ein paar Tagen allerdings wächst das Nest nicht mehr ...

 

 

 


 

Aufnahmen: Peter Tauchert © 2017