Sächsische Wespe

(Dolichovespula saxonica)

 

03. Juni 2015

 

Umsiedlung

 

Direkt über der Sitzecke, auf dem Balkon von Familie S., hat die Königin einer Sächsischen Wespe ihr Nest, an die Holzdecke geheftet.

Das kleine Nest wurde heute umgesiedelt:

 

Etwa 30 - 50 Arbeiterinnen wurden abgefangen.

Die abgefangenen Arbeiterinnen befinden sich in der Fangbox und werden nach der Umsiedlung dem Nest wieder zugeführt.

 

Das abgetrennte Nest der Sächsischen Wespe.

Die Nesthülle wurde leicht beschädigt. Sie wird von den Arbeiterinnen in wenigen Tagen repariert.

 

Versteckt, zwischen den Waben, sitzt die Königin sowie zwei frisch geschlüpfte Arbeiterinnen. Die erste Wabe ist fast komplett mit Puppen belegt. Neue Arbeiterinnen werden hier in wenigen Tagen den weißen "Puppendeckel" durchbeißen, um im Ausbau des Nestes oder in der  Brutpflege ihren Beitrag zu leisten.

Die Fangbox wird in den Umsiedlungskasten gestellt und über einen Zugmechanismus wird der Deckel angehoben.

So werden die abgefangenen Wespen frei gegeben.

 

Die Arbeiterinnen sollen im Kasteninneren das Nest finden, sich beruhigen und sich später an den neuen Standort gewöhnen.

Um eine vorzeitige Flucht der Wespenarbeiterinnen zu verhindern, wurde das Flugloch vorher mit einem perforiertem Papier verschlossen. Wenn die Wespen sich nicht selbst den Weg durch das Papier bahnen, kann man nach etwa einer Stunde das Papier entfernen.

 

Nun beginnen die Orientierungsflüge ...

Vorsichtig verlässt die erste Arbeiterin den Umsiedlungskasten und schaut sich am Flugloch um. Im Inneren steht die Fangbox, Der Zug für den Öffnungsmechanismus ist außen, am Kasten, befestigt. Langsam und in kleinen Kreisen beginnt die Arbeiterin ihren Orientierungsflug. Dabei fliegt sie, in immer größer werdenden Kreisen, um das Flugloch, den Umsiedlungskasten und in der Umgebung umher. Später kehrt sie zum Flugloch zurück, landet im Eingang und verschwindet zum Nest an der Kastendecke. Bereits jetzt fliegen sich weitere Arbeiterinnen aus dem Nest ein. Später wird der Einflug gezielt angeflogen.

 


 

04. Juni 2015

 

Entnahme der Fangbox und eine erste Erfolgskontrolle

 

24 Stunden sind vergangen.

Flugverkehr zeigt im ersten Eindruck, dass soweit alles in Ordnung ist.

 

Der neue Neststandort:
Ein Licht durchflutetes Waldstück mit angrenzenden Gärten und Gartenteichen. Hier gibt es genügend Insekten zum jagen und Pflanzennektar für die Arbeiterinnen.

Die Fangbox ist aus dem Kasten entfernt.
Keine einzige tote Wespe in der Box. So haben alle abgefangenen Arbeiterinnen das Einsaugen überstanden.

Auf dem Nest sitzen die Wespen und kümmern sich um die Brut in den Wabenzellen.

 

Ein Teil der Arbeiterinnen betreut die Brut, während der andere Teil Baumaterial oder Futter für die Larven beschafft.

Geschäftiges Treiben herrscht auf den beiden Waben. Es bleibt auch nur noch wenig Zeit, dann beginnt in 4 Wochen schon wieder die Absterbephase bei den Sächsischen Wespen.
 

Ständig fliegen Arbeiterinnen gezielt zu Nest oder davon ab. In erster Linie gilt es nun, die Schäden an der Nesthülle zu reparieren und diese zu verschließen.

Eine weitere Kontrolle wird in etwa einer Woche vorgenommen ...

 


 

27. Juni 2015

 

Erfolgskontrolle

 

Gut 3 Wochen nach der Umsiedlung ist die Nesthülle komplett wieder hergestellt.

Die Wespen fliegen jetzt verstärkt ihre Versorgungsflüge. Im Nestinneren befinden sich bereist die Geschlechtstierlarven, die jetzt intensiv versorgt werden.

In wenigen Tagen beginnt die Absterbephase bei den Sächsischen Wespen.

 

 


 

21. Juli 2015

 

Saisonende

 

Das Nest der Sächsischen Wespe ist verlassen.

Aus vielen Geschlechtstierzellen schlüpften die Königinnen für die kommende Saison.

 

 


 

Aufnahmen: Peter Tauchert © 2015