Hornisse (Vespa crabro)

 

08. August 2013

 

Hornissenumsiedlung von einer Gardinenstange im Schlafzimmer 

 

An der Gardinenstange im 2. Obergeschoß, im Schlafzimmer von Familie H., hatte sich im Frühjahr eine Hornissenkönigin angesiedelt.

Erst jetzt wurde das Hornissennest entdeckt und konnte natürlich nicht an der Gardinenstange bleiben.

 

Bevor sich jemand fragt: "Das die Leute das Nest nicht früher entdeckt haben, öffnen die nicht das Schlafzimmerfenster?"

Hier die Antwort: Bei der Wohnung handelte es sich um die Wohnung der verstorbenen Mutter, die nicht regelmäßig kontrolliert wurde ...

 

 

In der Mitte des Schlafzimmerfensters hängt das Hornissennest an der Gardinenstange.

Da die Wohnung nicht bewohnt ist und die Übergardinen ständig zugezogen waren, fiel das "Gebilde" gar nicht auf.

Erst nachdem ein seltsamer "Geruch" im Schlafzimmer wahrnehmbar war, wollte man zur Lüftung das Fenster weit öffnen. Hierbei wurde das Hornissennest entdeckt.

Zum Glück noch bevor man die weiße Gardine an die Seite ziehen konnte.

 

Ein Blick hinter die Gardine:

Über dem gekippten Fenster hängt das Hornissennest mit 5 Wabenetagen.

Auf der Fensterbank sammelt sich unter dem Hornissenest der "Abfall", der für die Geruchsbildung im Zimmer verantwortlich ist.

 

Die Gardine funktioniert als Schutz und verhindert, dass Hornissen in das Zimmer fliegen, als die Tiere nach und nach mit der Sauganlage abgefangen werden.

 

Der Einflug zum Hornissennest verläuft über das gekippte Schlafzimmerfenster. Von hier aus gelangen die Hornissen auf die Waben.

 

Um es mir bei der Umsiedlung etwas einfacher zu machen, verschließe ich das Fenster.

Jetzt schiebe ich den Vorhang beiseite und fange die meisten Hornissen vom Nest ab. Danach kippe ich das Fenster und öffne somit den Zugang zum Nest. Hierbei lasse ich je nach Bedarf die anfliegenden Arbeiterinnen und die, die sich bereits am Fenster versammelt haben, zum Nest laufen. Allerdings kommen die Arbeiterinnen nicht so weit. Sie werden vorher schon eingesaugt.

Das Ganze wiederhole ich so lange, bis keine Arbeiterin, nach einer Wartezeit von 15 Minuten mehr anfliegt.

 

Nachdem weitestgehend alle Hornissen abgefangen sind, kann das Hornissennest von der Gardinenstange abgenommen werden.

Vorsichtig klebe ich das Hornissennest in den geräumigen Hornissen-Umsiedlungskasten und fixiere es mit zwei Holzleisten.

 In der Fangbox befinden sich die Arbeiterinnen samt Königin.

 

Übrig bleiben zum Schluss ein paar Nestfragmente am Rollladenkasten und der Gardinenleiste sowie Nesthüllenteile und der "Abfallhaufen" auf der Fensterbank und eine zerfressene Gardine ...

Das Hornissennest bringe ich zu einem "Hornissenpaten", der sich bereits auf das Nest freut.
In seinem Garten können die Hornissen fliegen und und der Hornissenstaat kann sich bis zum Ende der Saison ungestört weiter entwickeln.

 

 

 

17. Dezember 2013

 

Entwicklung im Vergleich - Umsiedlung und Saisonende -

 
Hornissennest nach der Umsiedlung am 08.08.13
5 Wabenetagen
Verlassenes Hornissennest am 17.12.13 Verlassenes Hornissennest ohne Nesthülle
6 Wabenetagen

Ziemlich spät wurde das Hornissennest am 08. August umgesiedelt.

Somit entwickelte sich das Hornissennest nicht sonderlich weiter. Die Nesthülle wurde komplett aufgebaut und die unteren drei Wabenetagen erweitert und aufgebaut. Gerade in diesen Etagen entwickelten sich später die Geschlechtstiere. Dennoch flogen aus diesem Hornissennest ca. 130 Königinnen ab.