In diesem Jahr scheint es eine große Population Lehmwespen zu geben.

Noch nie konnte ich so viele Lehmwespen an der Wildbienennisthilfe beobachten. Geschäftig fliegen viele Lehmwespen die Löcher am Niststein an.

Die Einen bringen eine kleine Larve unter dem Bauch zur Brutröhre, andere wiederum verschließen das Eingangsloch, wieder andere untersuchen einen neuen Gang, ob er sich für die Eiablage eignet ...

In meinem Wildbienenschaukasten haben sich in den letzten Tagen etliche Symmorphus crassicornis angesiedelt.

Im oberen Bereich des Kastens hat sich eine Wildbiene eingenistet.

Man kann man schön die einzelnen Brutkammern in den Röhren erkennen, die mit einer Lehmwand voneinander abgetrennt sind. In ihnen befinden sich Nahrungsvorräte für die heranwachsenden Larven.

Nachdem die erste Käferlarve eingetragen wurde, klebt die Lehmwespe ein Ei, an einem dünnen faden hängend, direkt an die Decke im hinteren Bereich der Brutkammer.

Wenn man die Zellen genauer betrachtet so kann man am Ende, links oben an der Decke die kleine Lehmwespenlarve erkennen.

Sie wird sich in den nächsten Tagen von den eingetragenen und betäubten (paralysierten) Larven des Pappel-Blattkäfers (Chrysomela populi) ernähren und später verpuppen.

Über den Brutröhren der Lehmwespen befinden sich die Brutkammern einer Wildbiene.

Im Gegensatz zu den Lehmwespenlarven werden die Wildbienenlarven mit Blütenpollen versorgt. Solche Pollenklumpen werden von der Wildbiene in die Kammer eingetragen.

Wenn genügend Pollenvorrat angehäuft ist, legt die Wildbiene ein Ei auf den Vorratshaufen. Hieraus schlüpfen später die Larven, ernähren sich von dem Pollenvorrat und verpuppen sich.

Auf dem Bild in der Mitte kann man bereits vier fertig gestellte Kammern erkennen. Die fünfte Kammer, in der sich die Wildbiene befindet, ist in Vorbereitung.

Während die Wildbiene noch am Anlegen der nächsten Zelle ist, sind im hinteren Bereich bereits die Larven mit dem Fressen des Pollenvorrats beschäftigt.