Filialbildung im Lagerraum einer Firma am Fenster im 6. OG.


 

Filialbildung an der Gardinenstange im 1. OG eines Reihenhauses.

Was ist eine Filialbildung ?

 

Da natürliche Nisthöhlen nur noch recht selten in unserer aufgeräumten Natur vorkommen, beziehen Hornissenköniginnen im Frühjahr recht gerne bereitgestellte Vogelnistkästen.

Im späteren Verlauf der Hornissennestentwicklung wird der Vogelnistkasten allerdings zu klein und bietet wenig Raum für eine volle Entfaltung des Hornissenstaates. Bereits im Juli, wenn das Hornissenvolk auf etwa 30 Tiere angewachsen ist und aus drei bis vier Wabenetagen besteht, sind bereits die Grenzen für ein weiteres Wachstum im Vogelnistkasten erreicht.

So besteht für das Hornissenvolk nur die Möglichkeit, außen am Nistkasten weiterzubauen oder einen neuen und geräumigeren Standort zu suchen. Auf der Suche nach dem neuen Neststandort finden Erkundungsflüge in der näheren Umgebung durch Arbeiterinnen (Suchhornissen) statt.

 

Nach erfolgreicher Standortsuche werden in der neu bezogenen, größeren Nisthöhle, neue Waben gebaut. Solch ein neues Hornissen-Filialnest entsteht innerhalb weiniger Tage. Anschließend fliegen einige Arbeiterinnen in Begleitung mit der Königin zu dem neu gegründeten Nest.

 

Dieser Vorgang wird "Filialbildung" genannt. Zwischen dem neuen und dem alten Nest entsteht nun ein regelrechter Pendelverkehr. Die Brut im Stammnest schlüpft nach und nach, und die entwickelten Hornissen fliegen von hier ebenfalls zum neuen Standort. Dabei stirbt das "Stammnest" aus.